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Don Airey – „Pushed To The Edge“

Don Airey

„Pushed To The Edge“

Earmusic (Edel)

Obwohl der Don Airey nicht gleich bei jedem Rockfan ein Ahhh oder Ohhh erzeugt, sprechen wir bei diesem Mann über einen der größten Musiker, der in diesem Genre je tätig war. Er war bei diversen Alben namhafter Künstler wie Ozzy Osbourne, Gary Moore, Rainbow, Michael Schenker, Whitesnake oder Judas Priest – um nur einige zu nennen – entscheidend beteiligt. Die meisten werden der Name Don Airey aber mit Deep Purple in Verbindung bringen, der Band, bei der er seit mehr als 20 Jahren als aktives Mitglied die Orgel, die Keys bzw. das Klavier bedient. 2002 ersetzte Don den Deep Purple Mitbegründer und lebende Legende Jon Lord an den Tasten und ist seitdem der Mann für die Duelle mit der Gitarre bei den Live-Gigs Deep Purples. Aber Don konzentriert sich nicht ausschließlich auf seine Stammband, sondern veröffentlicht in schöner Regelmäßigkeit auch Solo-Alben. Insgesamt erblickten seit 1989 fünf eigene Longplayer das Licht der Welt, Nummer sechs folgt nun im März 2025. Getauft auf den Namen „Pushed To The Edge“ werden am 28. März 2025 insgesamt elf neue Songs bei einer Gesamtspielzeit von über 57 Minuten in die Freiheit entlassen. Den Hörer erwartet ein sehr vielseitiges Album, eine Nähe zu seiner Stammband kann allerdings nicht abgestritten werden, der Sound der siebziger und achtziger Jahre ist ebenfalls gegenwärtig. Don Airey hat sich für sein neuestes Werk ein hochkarätiges Line-up zusammengestellt, zu dem die Sänger Carl Sentance (Nazareth) und Mitchell Emms (The Voice UK), Deep Purple Gitarrist Simon McBride, Drummer Jon Finnigan und Bassist Dave Marks gehören. Denn wer dachte, dass Herr Airey eim Gegensatz zu den Vorgängern ein reines Instrumental-Album abliefert, der irrt gewaltig, lediglich zwei Songs ohne stimmliche Begleitung fanden den Weg aufs neue Werk („Girl from Highland Park“ & „Finnigan’s Awake“). Ansonsten sprüht „Pushed To The Edge“ voller Energie, subjektive Highlights sind der Opener „Tell Me“, „They Keep On Running“, das etwas ruhigere „Flame in the Water“, das Oriental angehauchte „Power Of Change“ und der längste Song auf dem Album „Godz of War“. Wieder ist es Don Airey gelungen, ein Album ohne Füller zu kreieren, im Gegensatz zu den Vorgängern mit einer größeren Hitdichte, so zumindest die subjektive Wahrnehmung.

(9/10 – AS)