Palaye Royale LIVE im Täubchenthal / Leipzig
Palaye Royale machten, knapp ein Jahr nach ihrem letzten Auftritt in der Messestadt, wieder halt im Täubchenthal und sorgte bei sommerlich heißen Temperaturen für ein ausverkauftes Haus. Es ist ja immer fantastisch, wenn eine noch etwas kleinere Band einen Laden mit ca 1300-1400 Leuten ausverkauft, aber meiner Meinung nach war das Täubchenthal an diesem Abend doch ein wenig zu voll. Nicht das es mich nicht für die Location und vor allem für die Band freut, denn diese hat es mehr als verdient, aber es war mitunter doch etwas anstrengend. Es war wirklich kaum noch Platz, um sich einigermaßen normal zu bewegen, geschweige denn in der Umbaupause noch ein Stückchen nach vorne rücken zu können. Doch dem Gesamtkonzerterlebnis tat dies am Ende überhaupt kein Abbruch, denn was Palaye Royale wieder auf die Bühne gezaubert haben, war einsame Spitze. Doch zuerst hatten Halflives die Aufgabe zu eröffnen. Die mittlerweile in Paris ansässige Band um Sängerin Linda Battilani war mir im Vorfeld vollkommen unbekannt, wobei ich da offensichtlich einer von wenigen war. Denn der oft radiotaugliche, alternative Pop Rock wusste die Anwesenden von Beginn an zu begeistern und das bereits sehr gut gefüllte Täubchenthal feierte die Songs und ihre Interpreten lautstark ab. Hier konnte man wirklich von einem Anheizer sprechen. Doch es gab überhaupt keinen Zweifel, wegen wem die Leute da waren, als nach der Umbaupause Palaye Royale mit „Little Bastards“ loslegten.
Von Anfang bis Ende war, wie immer, eine grandiose Stimmung, was sich natürlich bei den anschließenden „Black Sheep“ und „You’ll Be Fine“ fortsetzte. Der charismatische Sänger Remington wusste das Publikum mit seiner Performance zu jeder Sekunde zu unterhalten und glänzte vor allem bei den ruhigeren Songs „Oblivion“ und „Dead To Me“. Erstaunlich war für mich, dass die beiden bisher veröffentlichten Songs vom kommenden Album „Showbiz“ und „Just My Type“ genauso laut mitgesungen und abgefeiert wurden, wie die schon als Bandklassiker geltenden „Paranoid“ und „Lonely“. Aber das zeigt, welche Qualität diese Band hat. Was unbedingt erwähnt werden muss ist, dass Palaye Royale tatsächlich von Auftritt zu Auftritt ihre Setlist um den ein oder anderen Song, wie die Reihenfolge, variieren. In einer Zeit, wo die meisten Bands ein und die selbe Songauswahl ohne Kompromisse durchzocken, ist das sehr erfrischend. Natürlich auch manchmal zum eigenen Nachteil, denn in Leipzig hat man beispielsweise das grandiose „Broken“ aus dem Set genommen, dafür aber mit „Dying In A Hot Tub“ ordentlich gepunktet. Wenn es was zu kritisieren gäbe dann, dass nach 15 Songs leider schon wieder Schluss war, denn es hätte gut und gerne noch eine Weile weiter gespielt werden dürfen. Aber lange warten muss man für ein nächstes Konzert zum Glück nicht, denn Im Dezember sind Palaye Royale schon wieder auf Tour, um dann das, bereits erwähnte, neue Album „Death Or Glory“ vorzustellen. Auf jeden Fall hin und diese fantastische Band selbst Live erleben.
Text: Sascha Eiserbeck