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Mythemia „Nimmerland“

Mythemia
„Nimmerland“ (VÖ: 10/2023)
NoCut / SPV

Der dritte Streich der Bielefelder von Mythemia: „Nimmerland“ schlägt im Gegensatz zum Erstling „Weltenwanderer“ und dem Nachfolger „Firmament“ eine sehr coole Brücke zwischen klassischem Folk und rockiger, tanzbarer Musik. Opener „Setzt die Segel“ stimmt auf ein anspruchsvolles Album ein, Sänger Timothy Abor von Storm Seeker ist hier als Gast zu hören. Der präzise Einsatz der Instrumente, die ausgereiften Melodien und die charismatische Stimme von Sänger Rodrigo geben ein rundes, sehr angenehmes Bild ab, man kann sich in die Songs gut hineinversetzen. Titeltrack „Nimmerland“ entführt uns auf eine wunderschöne Reise – ins ‚Land, wo noch Wunder geschehen‘. Der eingängige Refrain und die tolle Aufmachung machen diesen Song glatt zum Ohrwurm. Bei „Feenstaub“ überrascht die weibliche Stimme, dieses Duett mit Johanna Krins (bekannt aus Delva oder durch unzählige Gastauftritte im Folk- und Metalbereich), auch bei Mythemia glänzt sie mit ihrer glasklaren Stimme. Bei der Ballade „Immermehr“ fällt das wunderschöne Violinenspiel von Geiger Thomas Pukrop sofort auf – hier wird einfach ein gutes Händchen für eine außergewöhnlich gute Stimmung bewiesen! Knaller! Reiselust und eine gewisse Art von Fernweh werden in dem von Benni Cellini (Letzte Instanz) unterstützen Songs „Phantom“ ausgelöst – man mag gerne sofort mit diesem Rhythmus mit… Bei „Westwind“ führt wieder die schon erwähnte prägnante Geige von Thomas durch den Song – ein interessanter Titel im Midtempo. Erwähnenswert finde ich noch „Krokodil“ – ein fetziger Song der Spaß macht und das zweigeteilte „Die Geister, die ich rief“, eine gut ausgearbeitete Geschichte. Insgesamt ein extrem hörenswertes Album und eine deutliche Steigerung zu den beiden Vorgängern dieser wirklich hörenswerten Band.

(8/10 – MK)