Kreator – “Hate Über Alles“
Kreator
“Hate Über Alles“
Nuclear Blast
Da ist es nun also, dass 15. Album der Essener Thrash-Institution um Frontmann Mille Petrozza. Und eines gleich vorweg: „Hate Über Alles“ vereint alle Trademarks, die uns Kreator seit Jahren mit ungemeiner Präzision und herausragender Brutalität nahebringen. Und doch sind es die ruhigeren Momente, die melodischeren Parts, welche die musikalische Tiefe und das Genie dieser Ausnahmetruppe in seiner Gesamtheit offenbaren. Nach einem kurzen Gitarren-Intro donnert das Titelstück aus den Boxen und ja, der Refrain bleibt sofort im Ohr hängen. Voll in die Fresse, aber eingängig zugleich, bohren sich die Worte zwischen die Gehirnwindungen und wollen auch nach mehrmaligem Hören nicht mehr verschwinden. „Killer Of Jesus“ und „Crush The Tyrants“ halten das hohe Niveau und überzeugen mit Nacken brechenden Riffs und gnadenlos starken Vocals. Mit dem fünften Song „Strongest Of The Strong“ wird die Messlatte nochmals höher gelegt und auch hier überzeugen melodischen Gitarrenleads mit einem eingängigen Refrain. Über allem thront das unmenschliche Geschrei von Mille. Hier wird sofort klar, da hat jemand eine gehörige Portion Wut im Bauch und die muss raus. Herausragende Soli wie bei „Become Immortal“ oder ein Death Metal lastiges Riffing wie beim finalen Song „Dying Planet“ lassen den Zuhörer ehrfurchtsvoll zurück. Mit „Hate Über Alles“ haben Kreator von der ersten bis zur letzten Note ein großartiges, wenn nicht sogar das Thrash Metal Album des Jahres 2022, abgeliefert und besteigen somit erneut souverän den Thrash-Thron in Europa. Hier kann es verdient nur die Höchstpunktzahl geben und ich rate jedem, sich dieses Meisterwerk in die heimische Sammlung zu holen.
(10/10 – WS)