Helloween – „Helloween“
Helloween
„Helloween“
Nuclear Blast TT/Warner
Das ist er also, der fleischgewordene feuchte Traum eines jeden Power Metal-Fans – zumindest derer, die mit Alben wie „Walls Of Jericho“ oder den „Keeper Of The Seven Keys“-Alben sozialisiert wurden. Schon die Meldung, dass Michael Kiske wieder zurück zu den Kürbisköpfen gefunden hat, hat mir Pipi in die Augen getrieben. Und nicht nur Michi war zurück, nein… Die Hamburger dachten sich: Warum nur halbe Sachen machen? Zack, war der Hansen auch wieder dabei. Und weil die „Pumpkins United“-Tour so gut ankam und die Band auch so harmonisch war, war schnell klar: Das bleibt so und ein neues Album kommt auch! Und hier haben wir also erstmals seit fast 30 Jahren wieder Originalsongs, die von Kiskes Stimme veredelt werden – und das erste Album als Septett. Nun könnte man fragen, ob zu viele Köche nicht den Brei verderben… Aber hier passt alles. Das Duo Kiske und Deris passt grandios zusammen. Da wo Kiske in der heutigen Zeit in den Höhen passen muss, kann Deris einsetzen und macht das auch perfekt. Kai Hansen beweist ein weiteres Mal, warum er zu den besten Metal-Gitarristen zählt, doch auch seine Mitstreiter Weikath und Gerstner brauchen sich nicht zu verstecken. Hier hat man offensichtlich ein übergroßes Vorbild aus England genau beobachtet, denn auch bei Iron Maiden funktioniert die Dreier-Konstellation wunderbar. Die Frage nach Highlight wird gestellt und beantwortet, denn da ist der epische Übersong „Skyfall“ zu nennen, bei dem die Gruppe eindrucksvoll zeigt, warum sie zurecht wieder in Richtung Olymp unterwegs ist! Nun stellt sich natürlich die Frage, wo man dieses Album in der umfangreichen Discografie einordnen könnte. Und genau das ist derzeit schwer zu sagen, weil ich hier einfach noch ein paar Durchläufe benötige. Eines kann ich aber sagen: „Helloween“ findet sich für mich im oberen Drittel der Veröffentlichungen wieder, aber deutlich nach den „Keepers“. Ob es sich auch vor „Walls Of Jericho“, „Master Of The Rings“ oder „Straight Out Of Hell“ platziert, wird sich später entscheiden. Und ob „Helloween“ auch am Ende im Rennen um den Titel „Album des Jahres“ mithalten kann, wird sich zeigen – dafür ist auch die Konkurrenz extrem stark. Dennoch haben wir hier eine Band, die all ihre Stärken aus allen Ären bündeln konnte. Man hätte das Album auch „Best Of Both Worlds“ nennen können, wenn es das nicht bereits von Van Halen gegeben hätte.
(8,5/10 – PSJ)