Velvet Viper – „Cosmic Healer“
Velvet Viper
„Cosmic Healer“
Massacre Records
Ein Name der ehrfürchtig werden lässt: Velvet Viper. Ehemals Zed Yago, mit der legendären Frontfrau Jutta Weinhold! Mit „From Over Yonder“, dass sich mit der Geschichte einer fiktiven Tochter des „Fliegenden Holländers“ beschäftigt, gelang 1988 ein Meilenstein des Dramatic Metal. Nach einer längeren Pause erschien 2018 das Comeback-Album „Respice Finem“. Und nun „Cosmic Healer“, das fünfte Album. Fantasy und Mythen bestimmen nach wie vor die von Jutta vielschichtig vorgetragenen Inhalte. Hier geht es um Schwert-Schwestern, einen titelgebenden Cosmic Healer, einige Aspekte der ägyptischen Mythologie, Anarchie und natürlich um Musik und Metal! Velvet Viper haben sich mit dem Comeback auch in Gefilden des soliden, Metal-Handwerks und klassischen Hard Rock in der Tradition Judas Priest oder Deep Purple sehr gut eingerichtet und kombinieren dies mit eigenen Inspirationen und Erfahrungen. Heraus kommt eine hörenswerte Metal-Melange, die mal ganz klassisch, aber nicht langweilig daher kommt oder dramatische Züge annimmt, die wiederum auch mit bluesigen Elementen durchzogen sein können und alles wird gekonnt gekrönt von Juttas beeindruckender Stimme, die den Songs den Schlagobers verpasst. Es groovt und man kommt in den Genuss von staubtrockenen Riffs und mitreißenden Refrains. Anspieltipps sind „Sword Sister“, der straighte Opener im Uptempo-Bereich zieht einen sofort in den Bann und direkt im Anschluss ist eine Liebeserklärung an den Metal zu hören und ich sehe in „Let Metal Be Your Master“ bereits eine neue Metal-Hymne. Ein weiteres Highlight ist „Osiris“, ein Kopfnicker für den ägyptischen Gott der Fruchtbarkeit. Am Ende gibt es mit „Götterdämmerung“ in einer Akustikversion noch ein Schmankerl. Womit sich der Kreis schließt: Zed Yagos Ur-Story der „Fliegende Holländer“ ist eine romantische Oper von Richard Wagner und die „Götterdämmerung“ ein Teil von Wagners „Ring des Nibelungen“. Prädikat: Gelungen!
(8/10 – JH)