U.D.O. & Das Musikkorps der Bundeswehr – „We Are One”
U.D.O. & Das Musikkorps der Bundeswehr
„We Are One”
AFM Records/Soulfood
Es ist ja schon fast ein Must-Have für jede Metal Band, Best-Of-Alben mit irgendeinem osteuropäischen – weil preiswerteren – Orchester aufzunehmen. Udo Dirkschneider wäre aber nicht Mr. Camouflage-U.D.O., wenn er diesen Umstand nicht auf seine ganz eigene Weise interpretieren würde. Allein die Zusammenarbeit mit dem Musikkorps der Bundeswehr zeugt von Udo-eigener Konsequenz auch wenn deren Wurzeln vom gemeinsamen Wacken-Auftritt 2015 herrühren. Für „We Are One“ entstanden 15 neue Songs – also auch kein Best-Of – aus den kreativen Federn von Leiter Christoph Scheibling, Guido Rennert und Alexander Reuber auf Bundeswehrseite sowie Udo Dirkschneider mit den alten Weggefährten Stefan Kaufmann und Peter Baltes aus Accept Zeiten. Der Albumtitel ist als globaler Aufruf mit politischem Hintergrund zu sehen. So finden Themen wie „Fridays for Future“ und Klimawandel ebenso Platz auf dem Album wie die klare Abgrenzung gegen Rechts. Mit „Rebel Town“ würdigt man zudem noch die Bürger Leipzigs für ihren Einsatz für Mauerfall und Wiedervereinigung. Das klingt alles schon ziemlich cool, aber wenn die Alliteration erlaubt ist, klingt „We Are One” trotz des Mitwirkens der Songschreiber Stefan Kaufmann, Peter Baltes und Meister Udo selbst mehr nach Avantasia als nach Accept. Zudem gibt man den Instrumentalpassagen erfreulich viel Platz. Die Frage ist nur, ob das im Sinne der Fans ist, denn eines ist trotz z.T. starker Songs klar: Als neues UDO oder gar Accept Album darf man das Ganze nicht sehen. Wem das nicht im Vordergrund steht, erhält hier aber mit 75 Minuten ein sehr abwechslungsreiches Album und an den jeweiligen Refrains wird man auf jeden Fall Gefallen finden. Nun liegt es an jedem einzelnen, was er aus den vermittelten Botschaften macht, denn „Mother Earth“ will take revenge!
(8/10 – MaBi)