Megadeth – Warheads On Foreheads
Megadeth
„Warheads On Foreheads“
AG Records/Universal Music
„Warheads On Foreheads“ steht in der US-Militärsprache für Zielgenauigkeit – oder wie Dave Mustaine es für die Songauswahl des Megadeth Jubiläums-Albums formuliert: „Es geht schließlich immer darum, das geeignete Geschoss für den jeweiligen Auftrag zu finden… und diese Stücke sind alle so gestrickt, dass sie maximale Zerstörung garantieren.“ Solche Best Of-Compilations haben ja immer etwas den Geruch von Ausverkauf oder „wir sind durch und uns fällt nichts mehr ein“. Das kann man aber nach 35 Jahren Megadeth aka Dave Mustaine nicht behaupten, schließlich erhielt er erst für die 2017er „Dystopia“-Scheibe einen Grammy Award. Auf der von Herrn Mustaine persönlich zusammengestellten Werkübersicht der Ur-Trasher findet sich in der Tat eine sehr schöne Auswahl, die einen beeindruckenden Querschnitt des Oeuvres der als Urväter und Mit-Initiatoren des Trash Metal gehandelten Megadeth wiedergibt. Chronologisch beginnen sehr schnelle und noch stark durch Metallica (Dave Mustaine war ja bis kurz vor Veröffentlichung des Debuts „Kill ’Em All“ bei den Herrn Metallica aktiv), aber auch Punk beeinflusste Klassiker, „Rattlehead“ und „Mechanix“ vom Debütalbum „Killing Is My Business… And Business Is Good!“. Weitere sogar mit Gold und Platin ausgezeichnete Evergreens aus den späten 80ern und den 90ern sind vertreten und bei jedem wird sich mit Songs wie „Hangar 18“, „Rust In Peace“ und „Symphony Of Destruction“ pawlow’sch der Nacken in Bewegung setzen. Weitere Highlights sind sicherlich „A Tout Le Monde“ und „Reckoning Day“ von „Youthanasia“ (1994), „Kingmaker“ vom „Super Collider“-Album, das erst 2013 die US-Top-10 bis auf Platz 3 stürmte, dazu „She-Wolf“ („Cryptic Writings“ 1997) und natürlich auch der Titeltrack des jüngsten Albums „Dystopia“. Insgesamt benötigt man für diesen Metal-Wahnsinn drei CDs oder vier LPs, aber die haben es in sich – und zwar nicht nur für ausgesprochene Megadeth Hardcore-Fans.
(9/10 – JH)