D’OR – „Antiheroes“
D’OR
„Antiheroes“
Metalapolis Records / SPV
„Antiheroes“ ist das zweite Album der 2021 gegründeten Schweizer Rocker D‘OR um Mastermind, Komponist, Sänger und Gitarrist Andy Dormann. Wer die Band bisher noch nicht kannte, bekommt den perfekten Mix aus frisch klingenden Melodien, erdigen Rocksongs und eingängigen Refrains serviert. Was wie eine Mischung aus Accept, Alice Cooper und W.A.S.P. mit einer Prise L.A. Hardrock klingt, entpuppt sich schnell als eigenständiges und unverwechselbares Konstrukt perfekter Songwriterkunst. Die Liebe zu Alice, zeigt sich nicht nur in der Stimme vom Frontmann. Da verwundert es auch nicht, dass beim Track „Her Name Was Alice“ plötzlich Vincent Furniers alter Ego auftaucht, auch wenn hier eher einer holden Dame gleichen Vornamens die Aufmerksamkeit gebührt. Für alle nicht Bayern unter euch, die Textzeile „She is a Wolperdinger“ deutet auf nichts Gutes. Anscheinend ist sie eher der Wolf im Schafspelz, was gerne Männer um den Finger wickelt. Nach dem Titeltrack und der Doppel-Split-Single mit Andys Zweitband Kissin‘ Black geht’s mit dem gelungenen Kracher „Cold Drink In Hell“ mit etwas Fantasie in den wilden Westen, bevor dann „Kiss My Ass“ des Gitarristens Liebe zu Van Halen offenbart. Dem schließt sich „Float“ an, der in der Strophe deutlich nach Mötley Crüe klingt, nur um dann im Refrain wieder Alice-Flair zu versprühen. Als Abschluss gibt es mit „Disarming Elegance“ noch was zum Nachdenken, der Track zeigt das Potential von D‘OR eine ernstzunehmende Schweizer Konkurrenz zu sein. In Summe überzeugt „Antiheroes“ mit einem stimmigem Songaufbau jedes einzelnen Liedes, welche sowohl frisch und modern klingen als auch auf jeder Bikerparty funktionieren sollten. Einziges kleines Manko ist meines Erachtens nur die Produktion, hier und da hätte selbige etwas druckvoller ausfallen können. Aber man will sich ja auch schließlich noch steigern dürfen.
(8,5/10 – DK)