Reviews

Serenity – „Nemesis A.D.“

Serenity

“Nemesis A.D.”

Napalm Records (Universal Music)

Serenity widmen sich schon seit einigen Alben historischen Persönlichkeiten aus dem Mittelalter sowie der frühen Neuzeit und vertonen deren Lebensgeschichte mit symphonischen Power Metal. Auf „Nemesis A.D.“ bleiben sie ihrem Konzept treu, denn A.D. steht für den berühmten Maler Albrecht Dürer. Zu hören bekommt man den für die Band mittlerweile typischen Sound mit wunderschönen Melodien und gewaltigen Keyboarduntermalungen. Georg Neuhauser singt gefühlvoll wie eh und je über das Lebenswerk des revolutionären Künstlers. Dass die Band ihrem Sound treu bleibt, heißt aber keineswegs, dass Überraschungen gänzlich ausbleiben. Schon das in deutscher Sprache gesungene Intro mit Kirchengesang entführt den Hörer direkt in die Renaissance. Mit dem Opener „Fall Of Man“ wird dann mächtig Gas gegeben. Der Song erinnert nicht nur an Kamelot, Roy Khan gibt sich höchstpersönlich die Ehre und veredelt im Duett mit Neuhauser diesen wunderbaren Song. „Soldiers Under The Cross“ überzeugt durch eine ganz besondere Atmosphäre. Das Highlight des Albums ist das achtminütige „Reflections (of A.D.)“. Ein derartig epischer Long-Track ist eher untypisch für Serenity und zeigt, dass sich die Band weiterentwickelt. Auch wenn Einflüsse von Avantasia nicht von der Hand zu weisen sind, mangelt es dem Song nicht an Eigenständigkeit. Besonders im Mittelteil geht es dann auch mal richtig flott zur Sache. Damit bieten Serenity neue Facetten und halten den ganzen Song über die Spannung hoch. Fans der Band und von Genre-Kollegen wie Avantasia und Kamelot bekommen mit „Nemesis A.D.“ genau das, was sie wollen. Dennoch bleiben kleine Überraschungen nicht aus und man bekommt alles in allem ein wunderbar atmosphärisches Album mit dem perfekten Soundtrack für die Kunst der Renaissance im Metal-Gewandt. Einen Bonuspunkt gibt es auch noch für das wunderschöne Cover-Artwork.

(9/10 – MS)