Interview mit Chase The Comet: Zu gut, um in kleinen Bars aufzutreten!
Im Jahr 2016 flogen die Mitglieder von „Chase the Comet“, Frontfrau Nika Comet und Gitarrist Alexander Mishustov, von Moskau nach Los Angeles und erlebten eine augenöffnende Inspiration. Sie ließen die Band zurück, die ihnen in ihrem Heimatland großen Erfolg beschert hatte, und beschlossen, ihren Träumen zu folgen und „ihre Musik der ganzen Welt zu präsentieren“. Was mit einem großen Traum anfing, setzt sich mehr und mehr durch, durch harte Arbeit teilen sich die beiden jetzt Bühnen mit Genre-Größen wie Yngwie Malmsteen, wie im November 2024 in Lorein. Hier nutzten wir die Gelegenheit und konnten Sängerin Nika spontan zu einem kurzen interview überreden …
Nika, ganz lieben Dank, dass du dir so kurz nach eurem Gig Zeit für die Leser des deutschen HRADLKINE MAGAZINs genommen hast. Bevor wir zur Band kommen, kurz zu, dir. Mit welchen Gruppen bist du damals aufgewachsen, wer waren deine musikalischen Idole?
Hi Alex, danke dass du dir Zeit für uns nimmst. Angefangen mit dem Singen habe ich mit zirka sechs Jahren, war damals ein Fan von Celine Dion, Whitney Houston und Ella Fitzgerald. Als ich älter wurde, haben mich Bands wie Queen, hier vor allem der Sänger Freddy Mercury, Linkin Park und Pink geprägt. Mein Hintergrund war also eher Pop denn Rockmusik …
Wann bist du denn von Russland in die USA umgesiedelt?
Im Jahr 2016 bin ich in die USA umgezogen, es war ein langer Traum von mir, in die USA zu ziehen, welchen ich dann vor knapp neun Jahren dann in die Tat umgesetzt habe. Ich bin wie berichtet mit der amerikanischen Musik groß geworden und ich wollte unbedingt in die Heimat meiner damaligen Helden (lacht).
Dann habt ihr ein Jahr später, 2017, Chase The Dragon gegründet …
Das stimmt, allerdings starteten wir zuerst unter dem Namen „MyRockBand“, welchen wir dann hier in den USA dann rasch in Chase The Dragon änderten. Zum einen fanden wir den Namen gut, weil es zu unserer Message „Lebt euren Traum“ passt, zum anderen war dieser auch noch nicht belegt.
Wen ich dich so sprechen höre, wenn ich mitbekomme, wie du singst, wie hast du dir dieses fantastische Englisch angeeignet, eine Aussprache ohne Akzent
Ich habe sowohl Englisch als auch Französisch seit meinem siebten Jahr gelernt, dieses mit Hilfe eines Privatlehrers, den meine Eltern mir organsiert haben. Das mit dem nicht vorhandenen Akzent habe unter hartem Training fast wegbekommen (lacht).
Dann kommen wir mit großen Schritten zu euren Alben, beginnend mit dem 2018er „Rush’n’Rule“ …
Das war unser erstes Album in englischer Sprache, vorher haben wir insgesamt drei Longplayer in russischer Sprache veröffentlicht, dieses dann aber noch in Russland. Alle Songs stammen von uns, wir haben das Album in einem kleinen Raum in Los Angeles aufgenommen, last but not least hat mein Mann Alex dann das komplette Album produziert. Es war das erste Mal, dass wir alle Dinge selbst geregelt haben, eine großartige, allerdings auch arbeitsintensive Erfahrung.
Das glaube ich! Euer neuestes Werk aus diesem Jahr lautet „Ill.U.Me.Nation. Part I: Inception“, wie lange die Arbeiten an diesem Album?
Die Songs stammen tatsächlich alle aus der Covid-Ära, sprich, wir haben die Songs in den Jahren 202 und 2021 geschrieben und das Album in Eigenregie schon im Jahr 2022 veröffentlicht. Da wir aber aktuell ein Label haben, ist der Longplayer in diesem Jahr auch physisch herausgekommen.
Wenn ihr Songs kreiert, wie ist eure Vorgehensweise, zuerst die Musik, dann die Lyrics oder andersherum?
Das variiert tatsächlich von Song zu Song. Oft starten wir mit der Musik und schreiben dann die Texte, es kann aber auch vorkommen, dass wir einen Text schon geschrieben haben und dann die Musik drumherum komponieren. Das Ganze machen wir, wie erwähn,t komplett allein, ohne Management, ohne Label. Und so müssen wir für Auftritte wie diesen hier heute als Support von Yngwie Malmsteen auch bezahlen, was aber völlig okay ist, denn so können wir diese Plattform eines großen Künstlers auch für uns ein wenig nutzen. Denn auf der anderen Seite muss man sonst für ein Management zahlen, man muss die Booking-Agentur bezahlen, man benötigt einige Personen, die einen begleiten. Da wir das nicht machen und können, klinken wir uns bei Künstlern wie Yngwie einfach ein und zahlen dann dafür, dass wir als Support agieren können.
Am Ende müssen sich solch Investitionen dann halt lohnen …
Das müssen sie, da hast du recht. Aber ich denke, dass wir – ohne dass sich dieses arrogant anhören soll – zu gut sind, um immer noch in kleinen Bars aufzutreten. Also ist dieser Weg, so wir ihn aktuell gehen, der für uns richtige, um auf uns aufmerksam zu machen. Denn wie sollen die Menschen, wie sollen die Musik-Fans mitbekommen, welche Qualität bei uns ist, wenn uns niemand sieht und hört?
Da hast du völlig recht, denn gerade die USA ist ein extrem großes Land, wenn man an die Branche Musik denkt. Kommen wir kurz noch einmal zu den Studio-Alben … da die Songs ja, wie du selbst erwähnt hast, schon einige Jahre auf dem Buckel haben, können sich die Fans denn auf neues Material eventuell schon im kommenden Jahr 2025 freuen?
Exakt das ist unser Ziel! Da unser aktuelle Album „Ill.U.Me.Nation. Part I: Inception“ heißt, sollte es nun rasch Zeit für den Nachfolger sein. Und wenn ein Rad ins andere greift, soll „Ill.U.Me.Nation“ am Ende zu einer Tribologie reifen … aber … time will tell.
Nika, dann bedanke ich zuerst einmal für deine Spontanität, so schnell nach dem Gig bei uns Rede und Antwort zu stehen, wünschen weiterhin viel Erfolg und drücken die Daumen, dass das neue Album im nächsten Jahr das Licht der Welt erblickt!“ Bleibt gesund ….
Text: Alexander Stock