Live

Sum 41 Live in der Barclays Arena Hamburg

Sum 41

Barclays Arena Hamburg

05.11.2024

Im Frühjahr 2023 verkündeten die Kanadier die für ihre Fans wohl schlimmste Nachricht, die es hätte geben können: Sie werden aufhören. Diese Entscheidung scheint endgültig zu sein, jedoch verschwanden die Jungs glücklicherweise nicht von heute auf morgen von der Bildfläche, sondern bescherten ihren Zuhörern noch eine letzte Platte sowie anknüpfender Welt-Tournee. Letzteres führte das Quintett an diesem kalten Herbsttag in die Hansestadt. In der Location angekommen machte sich Nostalgie breit und man erinnerte sich an seine Teenager-Zeit, in der die Musik von Sum 41 erstmals und primär exzessiv konsumiert wurde und so inzwischen für melancholische Erinnerungen sorgt.

So erging es wohl fast allen der knapp 7.000 Fans, die fast ausschließlich aus der 90er Generation zu stammen schienen. Entsprechend ausgelassen die Stimmung, als die Jungs mit „Motivation“ die Bühne stürmten, ehe die Zeitreise mit „The Hell Song“ vollständig eingeläutet wurde. Es folgte ein musikalisches Highlight nach dem anderen, bei dem Sänger Deryck die Energie von der Bühne nahtlos an die Massen vor ebendieser weitergeben konnte.

Es wurde gemosht, gesprungen und bei Songs vom Schlage „No Reason“, „Screaming Bloody Murder“ oder „Walking Disaster“ fehlerfrei lauthals mitgesungen. Auch das neue „Landmines“ wusste zu überzeugen. Die emotionalsten Momente lieferten wohl „With Me“ und „Pieces“, bei denen eine Gänsehaut die nächste jagte und man sich plötzlich wieder in seinem Jugendzimmer wiederfand, als man diese Stücke zum ersten Mal kennen und lieben lernte. Und genau dieses Gefühl machte den Abend so einzigartig. Als mit „In Too Deep“ und dem abschließenden „So Long Goodbye“ das Ende eingeläutet wurde, wurde das Herz ein wenig schwerer, weil man nun wusste, dass es nun wirklich vorbei ist – und das wohl für immer. Dafür war es für alle Beteiligten umso schöner, dass man die Geschichte der Band mit einem Konzert feiern konnte, das nach knapp zwei Stunden absolut keine Wünsche offenließ.

Text: Justine Stock