Marius Müller-Westernhagen begeistert in der Barclays Arena Hamburg
Marius Müller-Westernhagen Barclays
Arena Hamburg
17.05.2024
Es war der absolute deutsche Superstar der neunziger Jahre, füllte mehrfach die Stadien der Republik, der 1948 in Düsseldorf geborene Marius Müller-Westernhagen. Und auch über dreißig Jahre später hat er nichts von seinem Glanz verloren, der mittlerweile 75-Jährige (passenderweise lautet das Motto der aktuellen Tournee „75LIVE“) ist angesagt wie eh und je und gastierte am 17. Mai 2024 in „seiner“ Stadt Hamburg, wo er über dreißig Jahre gelebt hat.
Über 11.000 Fans strömten an diesem Freitag in die seit Wochen ausverkaufte Barclays Arena, „nur“ 11.000, weil der Innenraum bestuhlt wurde. Diese Stühle wurden allerdings bei den wenigsten seiner insgesamt 21 Songs wirklich benötigt, wie in all den Jahren zuvor, erklomm das Alphatier (so dann auch der erste Song an diesem Abend) die Bühne und die Menschen standen und jubelten. Die Schritte immer noch dynamisch, wenn auch einen Mü langsamer als vor Jahren, stolziert Marius in einer doch recht weiten hellen Hose mit Hosenträger immer wieder von der rechten zur linken Seite, um dann seinen Platz in der Mitte der Bühne zu finden.
Seine Band spielte zurückhalten auf höchstem Niveau, die vier Sänger*innen (und bei einigen Stücke auch seine Frau Lindiwe Suttle) unterstützen ihn bestens. Die Setlist war mit Bedacht zusammengestellt, sodass er nach rockigen Smashern wie „Mit 18“, „Sexy“ oder „Mit Pfefferminz Bin Ich Dein Prinz“ meist ein etwas ruhigere Track kam, damit er sich wieder ein wenig sammeln konnte. Bei den beiden letzten Songs, obligatorisch „Johnny W.“ und „Freiheit“ (welches er eigentlich nicht mehr spielen wollte aber aufgrund der nach wie vor kritischen weltpolitischen Lage dann doch im Programm hatte), saß er dann mit einer akustischen Gitarre bestückt bis ganz kurz vor Schluss auf einen Hocker, ehe dann die gesamte Band ein finales Bad in der Menge nahm.
Es bleibt nach diesem Auftritt zu hoffen, dass Marius noch nicht „Fertig“ hat, es wäre sehr schade drum!
Text & Foto: Alexander Stock