Poor Genetic Material – „Possibilities“
Poor Genetic Material
„Possibilities“
Quixote Music
Als wirklich glühender Anhänger handwerklich gut gemachter-, progressiver Rockmusik, bin ich natürlich immer auf der Suche nach Bands und/oder Projekten, welche nicht immer von vornherein und automatisch im Focus der ganz breiten Öffentlichkeit stehen. Zwar ist das im Falle der deutschen Formation Poor Genetic Material eine nicht ganz richtig adressierte Umschreibung, denn tatsächliche Neulinge in ihrem Segment sind die Art / Prog-Rocker tatsächlich nicht und haben sich in unseren Breiten bereits in entsprechenden Kreisen einen großen Namen erarbeitet. Tatsächlich schaffte es die Mannheimer Formation seit ihrer Gründung stets, sich mit an Literaturthemen angelehnten Vertonungen auf ihren Alben, mit einem völlig eigenem Style, eine mehr als verdiente Daseinsberechtigung zu schaffen. Symphonic Prog-Rock, oder Art-Rock, man sollte hier nicht mit zu vielen Beschreibungen um sich werfen und sich selbst ein Gesamtbild der Arbeit dieser Band verschaffen. Mit dem im März erschienen Album „Possibilities“ stellen sich die Mannheimer wieder direkt auf die Schiene ihrer gewohnten Songqualitäten ein und schaffen es, eine anspruchsvolle-, sowie außerordentlich abwechslungsreiche, anmutige, atmosphärische Stimmung über die gesamte Produktion hin zu zaubern. Ich selbst musste beim Anhören dieser Scheibe sehr oft an die letzten Veröffentlichungen des ehemaligen Genesis Gitarristen Steve Hackett und das Projekt des Marillion Keyboarders Mark Kelly’s Marathon denken, welche sich beide in dieser Stilrichtung bewegen, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach. Als besonderes Highlight auf „Possibilities“ ist wohl die gesanglich punktuelle Vater und Sohn-Zusammenarbeit zwischen dem Gründer/Leadsänger Philip Griffiths und dem ehemaligen Beggars Opera-Frontmann Martin Griffith, bekannt aus den 70er Jahren, zu benennen. Das stolze Fazit zur Platte: „Possibilities“ ist ein starkes, dennoch sanftes, sowie fantasievolles Prog-Album geworden, ganz in der bisherigen Tradition der Band! Es erscheint standesgemäß auch auf CD und Vinyl! Prädikat: Sehr zu empfehlen!
(8/10 – SL)