POWERWOLF, Beyond The Black + Serenity LIVE in der Quarterback Immobilien Arena, Leipzig
POWERWOLF
+ Beyond The Black + Serenity
Quarterback Immobilien Arena, Leipzig
Nass und kalt war es, als ich Leipzig Anfang November erreiche. Egal, schließlich stand an diesem Abend ein Konzert mit einem endgeilem Line-Up auf dem Programm. Und es wäre auch das erste Mal, dass ich die Quarterback Immobilien-Arena in Leipzig besuche. Die Größe der Wolfsnächte-Tour hat mich schon beeindruckt, denn bisher hatte ich nicht das Glück gehabt, Powerwolf in Deutschland mit einer großen Produktion zu sehen. In Berlin waren die Wölfe bisher Stammgäste im Huxley’s Neue Welt. Das ist, soviel muss ich sagen, schon eine geile Location, aber weit ab von den Ausmaßen, die eine Produktion von Powerwolf hergibt. Dennoch hatten wir bisher großartige Konzerte der Wölfe in dieser Location. Doch nach dem letzten Album „Call Of The Wild“ schossen die Wölfe geradezu in Lichtgeschwindigkeit durch die Decke, so dass auch in Berlin eine Venue wie das Velodrom plötzlich möglich ist. Als die Wolfsnächte-Tour dann 2022 in Berlin Halt machte, musste ich zwischen mehreren Konzerten entscheiden – und wählte Alter Bridge mit Halestorm… wohlwissend, dass ich noch weitere Möglichkeiten habe, die Wölfe zu sehen. Und diese Gelegenheit hat sich nun 12 Monate später ergeben. Aber das Warten hat sich gelohnt. Aber, der Reihe nach.
Um 18 Uhr sollte der Abend auch recht früh losgehen, weshalb es auch galt, pünktlich vor Ort zu sein, denn immerhin spielt spielen Serenity und Beyond The Black im Vorprogramm.
Vor Ort angekommen wirkt die Arena schon beeindruckend. Und ich bin ehrlich, am Anfang bin ich auch skeptisch, ob dieses Line Up es schafft, so eine große Arena zu füllen. Doch, als ich die Arena erreichte, gab es schon eine beeindruckende Schlange am Eingang. Hut ab! Also, schnell hin zum Schalter und Ticket und Fotopass besorgt, und dann die Security passieren. Im Gegensatz zu Berlin ging dieses Prozedere auch recht flott, was in Berlin allerdings an manchen überpeniblen Security liegt. In der Halle angekommen, habe ich auch gleich Position bezogen, damit ich pünktlich in den Graben kommen kann. Zwar sah es zu diesem Zeitpunkt noch recht mager in der Halle aus, doch dieser Umstand sollte sich bald ändern.
Pünktlich um 18 Uhr fiel der Startschuss und SERENITY stürmten die Bühne und starteten mit ‚The Fall Of Men‘ und ‚Ritter, Tod und Teufel‘ in das Set. Passend, immerhin ist das dazugehörige Album „Nemesis AD“ zwei Tage vorher erschienen. Die Band um Sänger Georg Neuhauser haben viel Spaß und Energie. Logischerweise konzentrierte sich das kurze Set hauptsächlich auf dieses Album. Doch nach diesem Doppel folgte schon ‚Set The World On Fire‘ vom Vorgänger „The Last Knight“ (2020). Man merkt der Band die Freude an, die sie auf der Bühne haben. Mr. Neuhauser bedankte sich beim Publikum und hatte noch eine spezielle Bitte, alle Anwesenden sollten doch bitte das Album kaufen, damit es Serenity schaffen, in der Folgewoche noch vor ihrem Landsmann Andreas Gabalier in den Charts zu landen. Ein Anliegen, das ihnen sehr am Herzen liegt. Nach diesem Song gab es mit ‚The End Of Babylon‘ und ‚Reflections (Of AD)‘ ein weiteres „Nemesis AD“-Doppel und damit bogen die Österreicher auch zeitgleich in die Zielgerade ein. ‚Legacy Of Tudors‘ bot noch einen Ausflug zum 2013er Album „War Of Ages“, bevor der Titeltrack vom 2017er Album „Lionheart“ das kurzweilige Set beendete. Als Dank gab es vom Publikum zum Schluss dann auch frenetischen Applaus für eine Show, die viel Spaß gemacht hatte und Georg bedankt sich nicht nur beim Publikum, sondern auch beim Hauptact und lobt diesen als vorbildlich. „Hier können sich so manche Band eine Scheibe von abschneiden“, gibt es als finales Statement eines sehr zufriedenen Sängers, das man durchaus so stehen lassen kann.
Zeit für eine Umbaupause und dadurch auch, den Flüssigkeitshaushalt des Autors in der Zwischenzeit aufzufüllen. Und während in Berlin die Preise in solchen Arenen schon beachtlich sein können, überraschte diese Venue hier mit normalen Preisen. Bier für 5 Euro ist in meinen Augen noch vollkommen legitim.
Nach ungefähr zwanzig bis dreißig Minuten Umbauzeit ist es dann wieder soweit und ich musste zum Graben marschieren, um eine gute Fotoposition für BEYOND THE BLACK zu bekommen. Die Halle war inzwischen schon gut gefüllt. Nun durfte Serenity-Gitarrist Chris Hermsdörfer nochmals auf die Bühne, denn schließlich ist er auch Gitarrist bei BEYOND THE BLACK. Diese starteten, wie auch bei ihrer Tour mit Amaranthe, mit dem Song ‚Is There Anybody Out There?‘ vom aktuellen, selbstbetitelten Album ins Set und ließen danach gleich mit ‚Lost In Forever‘ den Titeltrack vom zweiten Album (2016) folgen. Genau wie Serenity, hatten Beyond The Black nicht viel Spielzeit, also galt es auch hier die Zeit gut zu nutzen und das machte die Band. ‚When Angels Fall‘ bot den Fans einen Ausflug zum 2015er Debüt „Songs Of Love And Death“, bevor sie mit ‚Reincarnation‘ und ‚Dancing In The Dark‘ zum aktuellen Album zurückkehrten. Mit ‚Heart Of The Hurricane‘ ließ die Band den Titeltrack vom 2018er Album vom Stapel, bevor es mit ‚Shine And Shade‘ von „Lost In Forever“ in die Zielgerade ging. ‚In The Shadows‘ und ‚Hallelujah‘ vom Debüt rundeten das Set ab, bei dem es die Band tatsächlich schaffte, Songs aus allen Alben zu spielen – bis auf dem 2020er Album „Horizons“. Die Fans haben es der Band gedankt und entließen sie jubelnd nach knapp dreißig Minuten wieder von der Bühne.
Denn schließlich waren alle hauptsächlich wegen einer Band hier, was man nun an dem inzwischen brechend vollen Innenraum der Arena erkennen konnte. Die Zeit wurde nun genutzt, um die Bühne entsprechend vorzubereiten. Um kurz nach neun betraten dann die Bandmitglieder von POWERWOLF einer nach dem anderen, in Begleitung von Fackelträgern die Bühne und nahmen ihre Position ein, nur um kurz darauf mit ‚Faster Than The Flame‘ furios ins Set zu starten. Die Fans sind bereits beim ersten Ton steil gegangen. Was nun folgte, war ein neunzig-minütiger Querschnitt durch die Karriere der Band. Als nächstes ging es mit ‚Incense & Iron‘ von „Sacrament Of Sin“ (2018) weiter, bevor man mit ‚Wolves Of War‘ einen neuen Song von der „Interludium“-EP folgen ließ. Dann ging es einfach Schlag auf Schlag: ‚Army Of The Night‘, ‚Dancing With The Dead‘, ‚Armata Strigoi‘, ‚Amen & Attack‘ – ein Fest für jedes Fan-Herz. Und nicht nur die Songauswahl war exquisit, sondern auch das gesamte Drumherum. Endlich sind Powerwolf in Lage, deutschlandweit ihre große Produktion zu fahren.
Große LED-Wände im Hintergrund, beeindruckende Pyros, ein genialer Sound, eine große Feuerorgel für Keyboarder Falk-Maria Schlegel. Powerwolf fuhr hier alles auf, was sie konnten, und die Fans dankten es ihnen. Erwartungsgemäß stand das immer noch aktuelle Album „Call Of The Wild“ (2021) im Mittelpunkt und war mit ganzen mit fünf Songs vertreten, doch auch die neuesten Singles der Band, ‚My Will Be Done‘, ‚Sainted By The Storm‘ und das bereits genannte ‚Wolves Of War‘ erfreuten sich breiter Zustimmung. Hits wie ‚Stossgebet‘, ‚Alive Or Undead‘, ‚Demons Are The Girls Best Friend‘ oder ‚Resurrection By Erection‘ sind eh immer sichere Nummern, die von den Fans komplett abgefeiert werden. Mit ‚Blood For Blood (Faoladh)‘ beendeten Powerwolf ihr offizielles Set und verließen die Bühne. Doch natürlich ließen die Fans ihre Wölfe nicht so einfach gehen. Lautstarke „Zugabe“-Rufe holte die Band selbstredend wieder auf die Bühne zurück. Denn die Wölfe haben noch ein paar Songs in petto. ‚Fire And Forgive‘ und ‚We Drink Your Blood‘ sind Hits, die nicht im Set fehlen dürfen, genauso wenig wie der Klassiker ‚Werewolves Of Armenia‘, der dann das Konzert endgültig beendete. Die Messe wurde gesprochen, die Mission wurde erfüllt und die Fans wurden selig in die Nacht entlassen.
Setlist Serenity:
The Fall Of Men
Ritter, Tod und Teufel
Set The World On Fire
The End Of Babylon
Reflections (Of AD)
Legacy Of Tudors
Lionheart
Setlist Beyond The Black:
Is There Anybody Out There?
Lost In Forever
When Angels Fall
Reincarnation
Dancing In The Dark
Heart Of The Hurricane
Shine And Shade
In The Shadows
Hallelujah
Setlist Powerwolf:
Faster Than The Flame
Incense & Iron
Wolves Of war
Army Of The Night
Dancing With The Dead
Armata Strigoi
Amen & Attack
Sainted By The Storm
Stossgebet
Beast Of Gévaudan
Demons are The Girls Best Friend
My Will Be Done
Alive Or Undead
Resurrection By Erection
Blood For Blood (Faoladh)
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Zugabe:
Fire And Forgive
We Drink Your Blood
Werwolves Of Armenia