Die Ärzte LIVE in der edel-optics.de Arena Hamburg
Die Ärzte
edel-optics.de Arena Hamburg
04.10.2023
Es war ein Mittwoch, ein lauer Herbstabend im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Die Berliner Kultrocker Die Ärzte haben sich für zwei Abende in der Hansestadt, in der edel-optics.de-Arena eingetragen. Warum diese und nicht die viel größere Barclays Arena? A: Weil sie es können, aber viel wichtiger, B: Weil sie es wollen! Gegen 19:15/19:30 Uhr war die Schlange vor der Halle wohl am längsten, schlecht geschätzte 600 Meter werden es wohl gewesen sein. Ob es alle pünktlich um 20:00 Uhr zum Start des Konzertes (mit „Wer verliert, hat schon verloren“ vom 2020er-Album „Hell“) geschafft haben, ist nicht überliefert, darf aber bezweifelt werden.
Von Anfang an war die Stimmung in der Halle hervorragend. In den folgenden 160 Minuten nahmen die drei „Ärzte“ Farin Urlaub (Gitarre, Bass, , Gesang), Bela B (Schlagzeug, Gesang) und Rodrigo González (Bass, Gitarre) die ausverkaufte Halle (3400 Zuschauer) auf eine Reise quer durch ihre über 40-jährige Karriere. Zwischen den Songs wurde immer wieder gekalauert, hier zeichneten sich vor allem die beiden Gründungsmitglieder Farin Urlaub du vor allem Bela B aus.
Aber es gab – wie immer bei Konzerten der Ärzte – auch kritische Töne, es wurde auf das Wahlverhalten der mündigen Gesellschaft hingewiesen („zwanzig Prozent der wahlfähigen Erwachsenen würden, Stand heute, in Deutschland die AFD wählen, vielleicht langen Parolen wie „Nazis raus“ nicht, vielleicht sollten die Wahlwilligen nach den Hintergründen befragt und dann aufgeklärt werden“) und ein klares Bekenntnis gegen die Bild abgegeben. Musikalisch wurden in den 160 Minuten insgesamt 34 Song gereicht, auf die ganz großen Radio-Smasher wie „Zu Spät“, „Westerland“, „Ein Schwein Namens Männer“, „Manchmal haben Frauen …“ oder Lasse Redn“ wurde verzichtet, was der Stimmung allerdings nichts anhaben konnte, für viele war es eine fantastische Reise in ihre eigene Vergangenheit.
Und immer wieder gab es große Moshpits und jede Menge Crowdsurfer zu verzeichnen, zweites ist für Hallen-Konzerte eher ungewöhnlich. Gen Ende wurden „Junge“ und vor allem „Schrei Nach Liebe besonders laut von den Fans begleitet. Mit „Dauerwelle vs. Minipli“ vom Album „Le Frisur“ wurden die Fans dann um 22:40 Uhr in die Nacht entlassen, einige werden auch bei Konzert Nummer zwei wieder am Start sein. Fazit: Ein grandioser Konzertabend und schöne Tour in die Vergangenheit!
Text & Bilder: Alexander Stock