HELLOWEEN & HAMMERFALL „United Forces“ LIVE in der Sporthalle Hamburg
Helloween
Sporthalle Hamburg
06. Mai 2023
Seit drei Jahren zeigt die Flagge über der Hamburger Sporthalle für den „United Forces“ Gig von Helloween zusammen mit den schwedischen Powermetallern von Hammerfall „sold out“. Denn eigentlich sollten die Kürbisköppe Mitte Oktober 2020 im Rahmen der „United Alive-Part II“ Tour in Hamburg spielen, die Gründe, warum dieses nicht klappte, sind bekannt. Nun aber, 2,5 Jahre später konnte es dann doch losgehen, endlich losgehen. Mit über 6000 Metalfans war die Sporthalle voll, einigen sogar zu voll, was aufgrund der beiden Bands allerdings nicht wirklich überraschend ist.
Gegen 19:30 Uhr erlosch das Licht zum ersten Mal, die Mannen um Sänger Joacim Cans und Bandgründer/Gitarrero Oscar Dronjak enterten mit „Brotherhood“, gefolgt von „Any Means Necessary“ und dem etwas überraschenden „The Metal Age“ die Bühne. Entgegen „normalen“ Vorbands bzw. Supports konnten die Schweden auf eine komplett eigene Bühne bei bestem Sound zurückgreifen. Hammerfall begeisterten die Fans vom ersten Moment an, brillierten mit Songs vom Schlage „Blood Bound“, „Last Man Standing“, der Ballade „Glory To The Brave“ oder dem abschließendem „(We Make) Sweden Rock“. Und entgegen der Norm, kam das Quintett für zwei Zugaben zurück auf die Bühne, „Hammer High“ und „Hearts on Fire“ rundeten den famosen Auftritt ab.
Nach zirka 30 Minuten Pause erlosch das Licht ein zweites Mal und das Septett von Helloween zeigte gleich am Anfang mit dem 15-minütigen „Skyfall“ mit all seinen Facetten, in welche Richtung der Abend geht. Es war ein grandioser Auftritt der seit 2016 wieder vereinten Fab-Seven, die drei Gitarren (Kai Hansen, Michael „Weiki“ Weikath und Sascha Gerstner) harmonierten perfekt, die Rhythmus-Fraktion um Markus Grosskopf (Bass) und Daniel „Dani“ Löble (Drums) gab allen Songs den nötigen Halt.
Und die beiden Frontmänner Michael Kiske und Andi Deris (dazu gesellte sich ab und an noch Kai Hansen) harmonierten, als wenn sie noch nie etwas anderes in ihrem Leben gemacht hätten. Das dominierende Album in der Setlist war natürlich der Genre-Wegweiser und Überalbum „Keeper of the Seven Keys, Part II“, gleich fünf Songs fanden Platz.
Aber auch dem Debüt-Album „Walls Of Jericho“ wurde ein überraschend großer Platz eingeräumt, beim Medley, gesungen von Kai Hansen, übernahm dessen Sohn Tim den Part an Papas Gitarre. Für den ruhigen Moment sorgte die Ballade „Forever And One (Neverland“ vom „The Tim eOf The Oath“-Album, bei dem sich Kiske und Derris im vorderen Bereich des Stegs auf Barhocker niederließen und unter einem Licht von Handylichtern interpretierten.
Im Gegensatz zum Hamburger Gig vor der Corona-Pause, gab es kein Drum-Battle zwischen Danni Loebe und dem im März 1995 verstorbenen Ingo Schwichtenberg, sehr wohl aber konnte Sascha Gerstner bei einem Solo zeigen, was auf der Gitarre zu spielen in der Lage ist.
Nachdem „Dr. Stein“ und „How Many Tears“ den Hauptteil beendeten, ließen Helloween im ersten Zugaben-Block mit „Perfect Gentlement“ (Derris mit rotem Glitzer-Sakko und Melone auf dem Kopf) und „Keeper Of The Seven Keys“ die Stimmung noch einmal gen Siedepunkt gehen, ehe „I Want Out“ als letzte Zugabe die volle Halle nach über zwei Stunden in die Nacht entließ.
Text & Fotos: Alexander Stock