Metallica – „72 Seasons“
Metallica
„72 Seasons”
(EMI / Universal Music)
Zugegeben, die neue Metallica Scheibe „72 Seasons“ war so etwas wie mein Angstgegner. Als Fan der ersten vier Alben war vieles, was Hetfield und Co. in den letzten Jahren veröffentlicht haben, in meinen Ohren durchschnittlicher, teils schlecht produzierter Kram. Und exakt das will man halt von seinen Helden definitiv nicht hören. „Lux Æterna“ ließ bereits hoffen, da sich Metallica von ihrer riffbetonten, aber doch recht aggressiven Seite zeigten. Der Opener und Titelsong „72 Seasons“ überrascht dann erneut aufs Angenehmste: Das neue Album überzeugt durch eine fette, druckvolle Produktion, für die sich Produzenten-Ikone Greg Fidelman, der unter anderem Slipknot, Slayer und die Red Hot Chili Peppers, produziert hat, verantwortlich zeigt. Aber auch James Hetfield und Lars Ulrich saßen an den Reglern, was dieses Mal den geilen Schlagzeug-Sound erklären dürfte. Das Album punktet mit 12 guten Songs, mal aggressiv, dann wieder drückend, mit thrashigem Groove und einem brillanten Hetfield an den Vocals. Mit einer maximalen Spielzeit von 77 Minuten gibt es hier reichlich Musik auf die Ohren. Jeder Song für sich ist schon großes Kino, egal ob das stampfende „If Darkness Had A Son“, drückende Songs à la „You Must Burn!“ oder der elfminütige Rausschmeißer „Inamorata“, mit „72 Seasons“ beweisen Metallica abermals, weshalb sie die erfolgreichste Metal Band der Welt sind. Härte wechselt sich gekonnt mit Melodie ab, dazu die sympathische Stimme von James, dieser Longplayer gehört endlich wieder in jede vernünftige Metallica-Sammlung.
(10/10 – WS)