Fairweather – „Deluge“ EP
Fairweather
„Deluge“
Rude Records/EVR
Die aus Virginia, USA stammende Band Fairweather gründete sich im Jahr 1999 (2003 Split, 2011 Wiedervereinigung) und veröffentlichte bislang drei Studio-Alben („If They Move… Kill Them“ (2001), „Lusitania“ (2003) und „Fairweather“ (2014)). Nach acht Jahren meldet sich das Quartett um Sänger Jay Littleton (dazu die Gitarristen Ben Green und Ben Murphy, Bassist Nick Barkley und Drummer Shane Johnson) nun mit der EP „Deluge“ zurück, insgesamt suchen sich vier Songs bei einer Spielzeit von über 21 Minuten. Gitarrist Peter Tsouras äußerte sich zur EP und zu „Untethered“ wie folgt: „Als Band waren wir nie gezwungen, ein früheres Album zu reproduzieren. Ein Teil unseres Schreibprozesses besteht darin, einen Weg zu finden, unsere Parts neu zu erfinden, ohne uns über ihre Summe Gedanken zu machen. Im Gegensatz zu unserer letzten Platte, die als eine Sammlung von geradlinigen Erklärungen roher Energie gedacht war, waren die Songs für das, was Deluge werden sollte, in ihrer Form verschnörkelter. Untethered, das Eröffnungsstück der Platte, ist das Aushängeschild des Albums. Es gibt diskrete Melodielinien, die sich durch das düstere Tempo des Songs ziehen, was wir mit der neuesten Version der Band wirklich ausnutzen wollten. Mit drei Gitarristen wollten wir mit der Tiefe dieser Songs von vorne bis hinten spielen – die eröffnende Akkordstruktur dient gewissermaßen als Einleitung für jeden von uns, da drei verschiedene Themen vor dem Gesang einsetzen. Textlich geht es um die Trauer um etwas Verlorenes, eine Prozession ins Ungewisse. Die Melodien schwanken zwischen erhebend und bedrohlich, und die Themen von Spannung und Erlösung ziehen sich durch den fast 7-minütigen Song. Dies ist die schwerste Musik, die wir je geschrieben haben, und doch die schönste und harmonisch dichteste. Das Ergebnis ist etwas Weitläufiges, vielleicht sogar Filmisches, aber manchmal fühlt es sich auch intim und sogar zerbrechlich an“. Stilistisch gibt es schwerfälligen, getragenen Indie/Alternative-Rock um die Ohren, subjektives Highlight ist bereits auf Youtube veröffentlichte „Control“.
(06/10 – AS)