Tanzwut – „Die Tanzwut kehrt zurück“
Tanzwut
„Die Tanzwut kehrt zurück“
Nocut (Spv)
Es gibt Grund zu feiern im Hause Tanzwut, mit „Die Tanzwut kehrt zurück“ veröffentlicht Teufel und Kollegen Album Nummer zehn, ein Werk mit zwölf neuen Songs bei einer Gesamtspielzeit von knapp unter 50 Minuten. Und kurz vor dem 25-jährigen Band Jubiläum im Jahr 2022 zeigen die Mittelalter-Rocker den Anhängern diesen Genres ganz deutlich, dass es mehr als nur Saltation Mortis (unterstützen auf diesem Album beim Song „Pack“) und In Extremo gibt, es ist ein wirklich bockstarkes Album ohne jegliche Füller geworden, nicht wenige bezeichnen es sogar als stärkstes der Gruppe überhaupt. In jedem Fall ist es sehr abwechslungsreich mit bekannten Gewürzen (Dudelsack) geworden, selbst ein Song im Tango-Style („Die Geister Die Wir Riefen“) funktioniert problemlos und passt ins gesamte Bild. Beim textlichen lässt vor allem der Song Johann aufhorchen, es geht in diesem Lied um den bayerischen Scharfrichter/Henker Johann Reichhart, welcher ab den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts „tätig war“, vor allem nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Ab da liefen „seine Geschäfte“ ausgezeichnet, er vollstreckte um die 3000 Todesurteile mit Guillotine und Galgen deutschlandweit. Nach dem Krieg wurde er der Henker für seinen ehemaligen Auftragsgeber. Musikalisch stachen von allen wirklich großartigen Songs der Opener und Titeltrack „Die Tanzwut kehrt zurück“, das bereits erwähnte „Pack“ (mit hymnischen Refrain), den „Henker-Song „Johann“, den Mittelalter-Rocker „Schwarze Löcher“ und das nach Live-Umsetzung flehende „Allein“, welches sich Tempo-technisch immer weiter steigert. Well done!
(10/10 – AS)
Tanzwut – Die Tanzwut kehrt zurück (Official Video) – YouTube