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Böse Fuchs & Sly: WENN MRS.BENNIGTON AUF MULTIINSTRUMENTKÜNSTLERIN TRIFFT

Text: Alexander Stock

Wenn man jemanden die Frage stellt, was sagt dir der Name „Böse Fuchs“, dann wird wohl als allererstes kommen „nichts“ oder „das heißt böser Fuchs“, äußerst selten jedoch „ist das nicht das weibliche Rock/Metal-Duo aus Berlin?“. Dieser Zustand soll sich zukünftig ändern, auch aus diesem Grunde haben die beiden jungen Damen Valeria Ereth und Seline Hönig Ende 2019 sich zusammengetan, um mit ihren dich recht vielfältigem Sound zuerst einmal die heimische Metalwelt zu erobern. Ein Appetizer reichten Böse Fuchs dann am letzten Tag des Jahres 2019 mit einer 3-Track-EP, mehr soll noch in diesem Jahr folgen. Wir vom Hardline hatten die Möglichkeit, uns mit beiden Künstlerinnen zu unterhalten, lest, was sie zu berichten haben ….

Hardline: Hallo ihr Beiden, ganz lieben Dank, dass ihr euch Zeit für unsere Leser nehmt, zudem Glückwunsch zur EP, welche wirklich sehr vielfältig geworden ist. Zuallererst die Bitte: Stellt euch doch mal vor

Valeria Ereth: Zuerst einmal – Danke vorab für deine Glückwünsche, na dann fange ich mal an, mein Name ist Valeria, Kurzform Vali, bin Jahrgang `95 und musikalisch von meinem Vater doch recht gut erzogen worden, mit Songs wie „Thunderstruck“ von AC/DC und Gruppen wie Metallica aufgewachsen, es gab musikalisch also gleich auf die Zwölf.

Seline Hönig: Dann mache ich mal weiter, mein Name ist Seline 23 Jahre, ich bin ähnlich musikalisch wie Vali aufgewachsen, meine absolute Lieblingsband war definitiv Linkin Park, ich war sooo verrückt nach Chester dass ich mich bei vielen mit Miss Bennington vorgestellt habe.

HL: Verehrung pur! Vali, wann hast du denn angefangen die ganzen Instrumente zu lernen, es sind ja extrem viele bei dir im Booklet aufgeführt…

VE: Ich war auf einem musischen Gymnasium, hab dort dann gleich angefangen Klavier zu lernen. Einige Zeit später habe ich dann begonnen E-Gitarre zu lernen, gepuscht durch die Songs „Engel“ und „Ich Will“ von Rammstein. Dabei wollte ich unbedingt so cool rüberkommen wie Richard Kruspe. Wiederum Monate später habe ich dann angefangen E-Bass zu erlernen.  Danach kam die Okarina dazu, das ist so eine Art Kugelflöte. Last but not least sind jetzt vor kurzen die Drums dazu gekommen, hier bin ich aber noch ganz am Anfang meiner Reise

HL: Und bei dir Seline?

SH: Ich hab tatsächlich klassisch mit E-Gitarre angefangen, war aber anfangs zu ungeduldig und habe dann mit dem Singen angefangen. Nebenbei lernte ich dann Keyboards und Bass und – genau wie Vali – die Drums. Gesanglich war schon immer mein Vorbild Hilary Duff, wollte unbedingt so werden wie sie, hab dann aber mitbekommen, dass das ohne Übung nicht funktioniert. Also habe ich dann Gesangsunterricht genommen, bei Bettina Schoch, welche im Prinzip nicht den klassischen Gesang, sondern eigentlich nur den Rock/Metal-Gesang lehrt.

HL: Vali – wie kommst du zum Namen Böse Fuchs?

VE: Das war tatsächlich bewusst! Ich bin auch aktuell immer noch in der Community von Rammstein aktiv, hab dort den Namen Black Fox, auch wegen meiner doch teils bösen Scherze. Einer meiner besten Freunde, ein Engländer und Supporter erster Stunde, hatte die Idee vom Namen Black Fox dann Böse Fuchs abzuleiten, also im Prinzip meinem Freund aus England zuliebe.

HL: Und du Seline, den Namen Sly kenne ich eigentlich nur von Sylvester Stallone, welcher mit dir nun nicht wirklich viel zu tun hat…

SH: Der Name Sly wurde mir eigentlich schon in meiner ersten Band gegeben, kommt irgendwie besser rüber als Seline bzw. Selina, wie mich irrtümlich einige nannten.

HL: Prima, dann danke ich bis hierher für den persönlichen Teil, kommen wir zur EP, warum nur eine Drei-Song-EP und nicht gleich ein komplettes Album?

VE: Die knackige Wahrheit ist, dass ich mich zeitlich böse über- und verschätzt habe, wollte eigentlich alles aus einer Hand servieren, sowohl Musik als auch Gesang. Im Prinzip war ich gedanklich schon als Solo-Künstlerin unterwegs, hab schon großspurig eine Release-Show für Anfang November ausgerufen. Dann habe ich so zwei bis drei Wochen bevor diese Release-Show stattfinden sollte festgestellt, dass ein halbes Jahr Gesangunterricht nun doch nicht ausreichen ist, glücklicherweise haben Sly und ich uns gefunden und zusammengetan. Drei Songs sind es dann doch nur geworden, auch um festzustellen, ob das, was wir gut finden, auch Anklang außerhalb unserer Mauern findet, ein Label zu bekommen war für uns zu diesem Zeitpunkt nicht Priorität Nr. Eins, wir wollten tatsächlich erst einmal schauen, wie unsere Art Musik ankommt.

HL: Wann habt ihr beiden euch denn zum ersten Mal kennengelernt?

SH: Tatsächlich erst wenige Tage vor dem Gig im Tempodrom. Ausschlaggebend war der Anruf ihrer Lehrerin, dass eine ihrer Gesangschülerinnen sich wohl ein wenig verhoben hat. Und von diesem Zeitpunkt an ging es dann doch sehr schnell …

HL: Mir persönlich gefällt sehr das Cover ….

VE: Es symbolisiert die Farben Gold und Silber, ein Kontrast, weil auch wir beide im Prinzip doch recht unterschiedlich sind. Und diesen Kontrast kann man visuell halt wirklich gut abbilden, einige Bands treten komplett einheitlich auf, wir lieben das Spiel mit den Kontrasten

HL: Wie ich schon erwähnte, finde ich den Sound sehr gut gelungen, wer hat euch in diesem Punkt unterstützt?

VE: Alle Instrumente habe ich bei mir im Home-Studio aufgenommen, der Gesang wurde bei Toby Craig im Oxygen Sound Studios hier in Berlin, gemischt und gemastert hat die Songs dann der  Aljoscha Sieg von den Pitchback Studios.

HL: Thema live! Ihr habt keine Band im Hintergrund, sondern Computer am Start, entzieht man sich da nicht jeglicher Spontanität?

VE: Da es diese Form im Bereich Metal noch nie gegeben hat, bin ich auf die Idee gekommen, dieses für Böse Fuchs einzuführen, auch weil wir damit die ersten sind.

HL: Wie geht es weiter mit Böse Fuchs?

VE&SH: Wir sind aktuell dabei, neue Songs zu schreiben, erlernen weiter Instrumente wie Cello und hoffen  Ende 2020 dann ein komplettes Album herauszubringen.