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Dieter Thomas Kuhn/Rudie Balzer: Songs From Above – The Grave Chapel Radio Show im Bielefelder Lokschuppen

Eine rührende, beinahe traurige, dennoch aber eine sehr faszinierende, humorvolle und großartige Show. Diese Worte skizzieren in etwa das, was ich erleben durfte. Es geht hierbei um Songs von Künstlern, die bereits verstorben sind und nach ihrem Tod zu Legenden wurden. Allein der Bühnenaufbau war schon sehenswert, denn es war einer Kapelle nachempfunden, nebst der Songtafeln rechts und links der Bühne. Unter den Künstlern tauchen Namen auf, die zumeist erst Jahre nach dem jeweiligen Ableben so populär wurden, dass ihnen heute noch gedacht wird. Namen wie Amy Winehouse, Leonard Cohen, Prince, Jim Morrison, Janis Joplin und Elvis Presley. Wie der Bandname Bee Gees, deren Songs heute noch in aller Munde sind. Zu diesem Thema hat sich Dieter Thomas Kuhn Musiker gesucht und geht damit auf Tour – zum einen mit sehr großem Erfolg, zum anderen als ein ganz anderer, als derjenige, der mit diesem Namen sonst assoziiert wird. Hier ertönt kein Schlager, das Publikum verkleidet sich nicht und es gibt auch keine Chöre seitens der Fans. Dieses Konzert lief in Ruhe und mit sehr viel Würde ab, die Band spielte gekonnt die Songs, zu denen Dieter, sein Kollege Rudie Balzer und die beiden Background-Sängerinnen Anya Mahnken und Marfion Welch neben Winfried Wohlbold (PedalSteel), Sebastian Demmin (Piano, Hammond), Dirk Blümlein (Bass), Philipp Feldtkeller (Gitarre) und Frank Stoeger (Schlagzeug) sehr authentisch sangen und für fast jeden Song auch eine witzige Anekdote oder eine kleine Geschichte parat hatten. Sehr schnell reagierte diese Band auf den Tod von Marie Freddriksson, indem kurzfristig „It Must Have Been Love“ von Roxette ins Programm aufgenommen wurde. Wie gut eine veranstaltung ist, wird häufig an der ‚gefühlten Zeit‘ festgemacht, die man dort ist. Ich hätte nie gedacht, dass dieses Event volle drei Stunden gedauert hat, aber es war so. Nach 90 Minuten sagte Dieter: ‚…wo andere Bands mit der Show fertig sind, machen wir eine Pause.‘ – So war es dann auch, denn nach knapp 30 Minuten folgten noch einmal volle 90 Minuten. Eine großartige Show, für die es sich absolut gelohnt hat, dagewesen zu sein.

Text: Matthias Kühlmann, Foto: Ulrich Metz

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