Forever Still : „Breathe In Colours“ ist lebensbejahend!
Forever Still – Senkrechtstarter
Manchmal läuft es einfach. Vor einigen Jahren von der Konkurrenz mit dem Demo des Monats ausgezeichnet und kurz darauf winkte schon der begehrte Plattenvertrag. Was sich wie ein Hollywood-Märchen anhört, ist Forever Still aus Dänemark genauso passiert. Und dieser Tage folgt mit „Breathe In Colours“ bereits das zweite Album. Wir haben Sängerin Maja Shining zum Gespräch gebeten.
„Manchmal müssen wir uns tatsächlich zwicken, um zu realisieren, dass dies kein Traum ist“, muss Maja am Anfang des Gesprächs gleich zugeben. „Das Ganze ist wirklich wie ein Märchen. Wir haben unser Demo damals beim größten deutschen Metal-Magazin eingereicht und kurz nachdem das Heft erschien, wurden wir auch bereits von Nuclear Blast kontaktiert. Von diesem Label unter Vertrag genommen zu werden ist in der Szene eigentlich schon ein Ritterschlag. Wir haben unser Debüt „Tied Down“ dann fertiggestellt und konnten kurz darauf gleich auf Tour gehen, als Support von Lacuna Coil, die wir alle sehr verehren. Wir haben eine großartige Tour gehabt. Und viele neue Fans für uns gewinnen können.“ Das Ganze spielte sich 2016 ab. Nun sind inzwischen ganze drei Jahre vergangen, bis der Nachfolger veröffentlicht wird. „Eine lange Zeit für eine junge Band wie uns, das stimmt“, gesteht Maja. „Um ehrlich zu sein, ich habe mich kurz nach der Tour mit Lacuna Coil mit unserem Bassisten Mikkel Haastrup zusammengesetzt, um neue Songs zu schreiben, doch als wir gerade damit begonnen haben, wurde das nächste Angebot an uns herangetragen. Wir hatten die Möglichkeit, mit Children Of Bodom zu touren. Wie geil ist das denn? Das kann man natürlich nicht ausschlagen. Also musste das Songwriting noch etwas warten.“ Doch kurz nach dieser Tour sollte es dann endlich ans zweite Album gehen. „Ja, wir wollten nicht mehr länger warten“, erzählt Maja. „Mikkel und ich haben uns sprichwörtlich verbarrikadiert und konzentriert an den neuen Songs gearbeitet.“ Der Sound des neuen Albums ist dabei sehr hart und rau ausgefallen. „Das war aber eher zufällig passiert“, verrät uns die Sängerin. „Da stand kein Plan dahinter. Obwohl die Message des Albums durchaus eine Positive ist. Beim ersten Album haben wir verschiedene Phasen einer Depression beleuchtet. „Breathe In Colours“ dagegen ist sehr lebensbejahend. Die Musik kommt einfach aus uns heraus. Es ist aber schon witzig, wenn es so einen Gegensatz gibt. Das macht die Sache interessanter.“ Man hat sich bei diesem Album auch dazu entschlossen, auf Hilfe von außen zu verzichten. „Wir haben zwar kurz überlegt, einen externen Produzenten ins Boot zu holen, haben diesen Gedanken jedoch schnell wieder verworfen“, erzählt uns Maja. „Mikkel ist ausgebildeter Tontechniker. Er hatte seine Ausbildung damals bei Flemming Rasmussen gemacht, der ja für seine Metallica-Produktion legendär ist. Flemming hat uns bei unserem Debüt auch etwas unter die Arme gegriffen, aber bei diesem Album habe ich komplett auf Mikkel gesetzt. Sicher ist es leicht in unserem Raum an Leute zu denken wie Jacob Hansen oder ähnliche. Aber diese Leute sind halt auch gut gebucht. Und warum soll man extra Geld ausgeben, wenn man den Handwerker bereits in der Band hat?“ Wie sehen denn die kommenden Pläne aus? „Natürlich wollen wir auf Tour gehen“, freut sich die Sängerin. „Wir haben dafür bereits einige Angebote bekommen und gehen diese durch. Sowohl als Headliner, wie auch als Support. Gerade dort gibt es einige interessante Sachen. Im Moment ist aber noch nichts spruchreif. Wir werden sehen, wer uns den Zuschlag gibt. Aber ihr könnt euch definitiv auf Forever Still live freuen.“
Text: Pat St. James