The Voice Senior: Rocksänger Dan Lucas (64) gewinnt das Finale, danach brach der Shitstorm gegen SAT1 los …
Am Ende war der Favorit auch der Gewinner: Der Rocker Dan Lucas (64 Jahre jung, ehemaliger Sänger der in den achtziger Jahren populären DDR-Band Karussell) wurde auch im Finale von „The Voice Senior“ seiner Favoriten-Rolle gerecht (er erhielt mit 70,3 Prozent die meisten Zuschauerstimmen) und setzte sich auch in der finalen Runde gegen seine drei Mitbewerber durch. Der 80-jährige Fritz Bliesener aus Trappenkamp (Schleswig-Holstein) landet mit 17,3 Prozent der abgegebenen Zuschauerstimmen auf dem zweiten Platz, gefolgt von Joerg Kemp (64) aus Düsseldorf (6,5 Prozent) und Willi Stein (68) aus dem Stuttgarter Raum (5,9 Prozent). Nach dem letzten Auftritt des Quartetts der Sat.1-Castingshow, kürte ihn am Freitagabend ein Großteil der Fernsehzuschauer zum Gewinner. „Wenn man etwas anfängt und durchzieht, will man am Ende auch Erfolg haben. Und der ist mir heute beschieden. Deswegen bin ich total glücklich“, sagte Lucas. Im Finale überzeugte er mit „Alone“ von Heart und einer rockigen Version des Beatles-Klassikers „Help“.
Soweit der wirklich positive Part des Abends, der Final-Sendung, denn Feierstimmung wollte irgendwie nicht so wirklich aufkommen. Der Grund: Der Sender Sat.1 entschied sich dazu, die Verkündung des Gewinners live aus dem Studio zu senden – allerdings ohne Publikum und auch ohne die Coaches und Mit-Protagonisten Yvonne Catterfeld (39), Alec Völkel (46) und Sascha Vollmer (47) von The BossHoss, Sasha (47) und Mark Forster (34).
Und warum? Die eigentliche Finalshow war bereits Anfang Dezember 2018 aufgezeichnet worden, selbst Co-Moderatorin Lena Gercke (30) war beim eigentlichen Live-Finale nicht mehr dabei. So kam es zu der Skurrilität, dass nur noch Moderator Thore Schölermann (34) – nach deren Darbietungen im großen Studio – mit den Finalisten auf einer Couch live zu sehen war, wie sie gemeinsam das Voting der Zuschauer abwarteten. Zum Ende der Show wurde dann Dan Lucas als Sieger verkündet, es folgte ein kurzer Konfettiregen, einige Umarmungen und das war es dann auch schon mit der ersten Staffel von „The Voice Senior“.
Der Shitstorm im Netz ließ dann auch nicht lange auf sich warten, von „Wie arm ist das denn? Das sind den Coaches und den Veranstaltern also die ‚Senioren‘ wert“ bis hin zu „respektlos“, „unwürdig“ und „lächerlich“. Selbst Moderator Frank Buschmann konnte dieses eher unwürdige Ende der Show nicht wirklich fassen und machte seinem Ärger mit einem Tweet Luft: „Da begeistern Charaktere über Wochen ein Publikum, zeigen Persönlichkeit, können singen und werden zu Recht gefeiert und dann so ein Ende? So sehr ich die Auftritte und die Idee geliebt habe, das ist einfach unwürdig. Ich finde es soooo schade.“
Die Reaktion von SAT1 ließ dann auch nicht lange auf sich warten: In zwei Tweets auf dem offiziellen Twitter-Kanal schrieben die Verantwortlichen, dass man aus „produktionstechnischen Gründen“ das Finale schon im Dezember aufgezeichnet hätte. Man wollte aber live abstimmen lassen und habe deswegen diesen Weg gewählt“. Dieses Prozedere macht – wenn man ein wenig mehr darüber nachdenkt – ja auch Sinn, denn jeder Anruf bei dieser telefonischen Abstimmung kostete 0,50€ aus dem Festnetzt, Geld, welches man bei einer Aufzeichnung nicht hätte kassieren können. „Man nehme aber die Kritik zu Herzen und würde – bei einer möglichen weiteren Staffel – diese auch berücksichtigen“.
Text: Alexander Stock