Reviews

Hank Von Hell – Egomania

Yeehaw! Hank Von Hell ist wieder da. Knapp acht Jahre lang lag seine musikalische Karriere nahezu auf Eis. Jetzt hat der ehemalige Turbonegro-Frontmann, der mit richtigem Namen Hans Erik Dyvik Husby heißt, sein erstes Soloalbum am Start. Auf „Egomania“ zelebriert er genau ebendiese. Hank Von Hells Präsenz ist nämlich Dreh- und Angelpunkt aller Songs auf der Platte. Zwar gibt es natürlich auch das ein oder andere coole Gitarrenriff, beispielsweise in „Dirty Money“ oder der Singleauskopplung „Bum To Bum“. Doch die Instrumentalfraktion spielt in erster Linie dem Frontmann in die Hände, damit er seine Stärken bestmöglich ausspielen kann. Und die liegen vor allem im Bereich der rotzig-punkigen Stimmakrobatik. Nicht schön, sondern geil und laut ist hier die Devise. Doch Von Hell ist nicht nur stimmlich in Bestform. Das Songmaterial überzeugt ebenfalls auf ganzer Linie. Neben coolen Up-Tempo-Nummern („Pretty Descent Exposure“) sorgen schleppende Stücke („Never Again“) und sogar der Einsatz von Bläsern („Blood“) für gesunde Abwechslung. Am Ende steht aber immer der knackige Death Punk im Vordergrund, für den Hank Von Hell bekannt ist. Sein ausgestreckter Mittelfinger auf dem Albumcover darf somit durchaus als ernstgemeinte Ansagen verstanden werden. „Egomania“ ist Hank Von Hells „Leckt mich!“ an alle, die ihn aufgrund seiner Drogenprobleme bereits abgeschrieben hatten. Eine Sammlung arschcooler wie schnörkelloser (Punk-)Rocksongs, die sofort ins Ohr gehen und so schnell nicht wieder verschwinden.

(8/10 – DR)

Label: Century Media Records